Was ist eine ergonomische Rollstangenmaus und welche Beschwerden hilft sie zu lindern?
Wenngleich sie auf den ersten Blick nicht so aussieht, so ersetzt sie doch die klassische Computermaus: eine Rollstangenmaus (auch Rollstab, Bar Mouse, Roller Bar oder Roller Mouse) sitzt, ausgestattet mit weichen Auflagepads für die Handgelenke, unterhalb der Computertastatur. Der Rollstab, ein langezogenes, rundes Bauteil, ist das Herzstück einer Rollstangenmaus. Durch das Hoch- und Runterrollen dieser Stange kann der Mauszeiger entsprechend nach oben und unten bewegt werden. Gleichzeitig lässt sich die Rolle auch nach rechts oder links ziehen und so den Zeiger in ebendiese Richtungen bewegen. Drückt man auf die Rolle, führt die Bar Mouse einen Klick (mit der linken Maustaste) aus.
Diese spezielle Bauform einer PC-Maus lässt sich mit jeder klassischen Tastatur kombinieren. Lediglich Tastaturen in Form eines Vs sind nicht kompatibel.
Bei welchen Beschwerden hilft eine Rollstangenmaus?
Wir haben im Eingangskapitel zum Thema ergonomische Mäuse erklärt, welche Beschwerden es gibt und wodurch sie hervorgerufen werden können. Regelmäßige PC-Arbeit führt leider dazu, dass sehr einseitige Bewegungsabläufe ohne richtige Abwechslung ausgeführt werden – und das oft tagein tagaus. Eine unnatürliche Körperhaltung verbunden mit tausendfach ausgeführten Bewegungen können dann zu Beschwerden, dem sogenannten RSI-Syndrom, führen. In Abhängigkeit von den persönlichen Beschwerden und dem Arbeitsalltag gilt es dann, die richtige Mausalternative zu finden.
Die Rollstangenmaus hilft vor allem Menschen mit Beschwerden in:
- Nacken
- Schulter
- Zeigefinger, Mittelfinger
Wie gelingt das? Nun, anders als die klassische Computermaus befindet sich die Rollstangenmaus unterhalb der Tatstatur. Hierdurch sind die Arme körpernah mittig platziert. Die Handgelenke ruhen auf einer gepolsterten Unterlage. Das verändert positiv die Körperhaltung, die vor dem Monitor eingenommen wird, und entspannt hierdurch Nacken und Schulter deutlich
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Rollstange mit beiden Händen geführt werden kann. Hierdurch verteilt sich die „Klickarbeit“ (pro Tag führt ein Büroarbeiter mehrere tausend Klicks aus) auf beide Seiten. Und als wenn das nicht schon Vorteil genug wäre, kann die Rollstange mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger bedient werden. Von vormals einem Finger (meist rechter Zeigefinger) verteilt sich nun also die Klickarbeit auf sechs Finger.
Welche Nachteile hat eine Rollstangenmaus
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Zunächst ist beim Kauf zu bedenken, dass eine Rollstangenmaus nur mit einer handelsüblichen, geraden Tastatur funktioniert. Diese Tastatur darf zudem nicht ungewöhnlich hoch sein. Ein Höhenunterschied zwischen Tastatur und Bar Mouse würde auf Dauer sonst stören.
Wer eine V-förmige, ergonomische Tastatur besitzt, sollte sich nach einer anderen Mausvariante umsehen. Eine gute Alternative bei gleichem Beschwerdenbild (Schmerzen in Nacken, Schulter oder Finger) sind ergonomische Touchpads, wie im Bild rechts gezeigt.
Wer neben den genannten Beschwerden in Schulter, Nacken und/oder Schultern zusätzlich auch ein angegriffenes Handgelenk hat, kann mit einer Rollstangenmaus glücklich werden. Die Handgelenke ruhen auf weichen Polstern und werden deutlich weniger bewegt. Ein Restrisiko bleibt jedoch, da die Handgelenkte unnatürlich angewinkelt werden, siehe im Bild links. Wer primär seine Handgelenksschmerzen lindern möchte, sollte daher zu einer vertikalen Maus greifen.
Die Rollstangenmaus im Video erklärt
Nachfolgendes Video gibt einen guten Eindruck von Optik und Funktionsweise einer Rollstangenmaus: